Zuviel Angst & Hysterie - wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben



Nach Ansicht des renommierten Bonner Virologen Prof. Hendrik Streeck wurde es verpasst, rechtzeitig Pläne für die steigenden Infektionzahlen im Winter zu entwickeln. "Das Virus wird nicht verschwinden.“ Auch sei zuviel Angst vorhanden. Er betonte, dass die Zahl der Neuinfektionen allein kein Grund zur Sorge sei. „20.000 Neuinfektionen pro Tag, das klingt nach Apokalypse, aber das sollte uns keine Angst machen“, sagte der Virologe in der Sendung „ARD extra“. „Wir müssen anfangen, mit dem Virus zu leben und SARS-CoV2 in unseren Alltag zu integrieren“ und man müsse eine „achtsame Normalität“ finden, in der jeder Mensch im Falle eines schweren Verlaufs die bestmögliche Versorgung erhalte, so Streeck. Mittlerweile gestand im Februar 2021 sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel einige Fehler ein, die bei der Corona-Bekämpfung gemacht wurden. Man habe auf die Anzeichen der 2. Welle und die Warnungen verschiedener Wissenschaftler nicht früh genug reagiert. 

Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, teilt diese Meinung: "Wir können nicht immer nur mit beiden Füßen auf der Bremse stehen, sondern müssen lernen mit der Pandemie umzugehen und für eine gewisse Zeit mit ihr zu leben." Man werde nicht jede Infektion verhindern können, aber lernen, sich besser gegen das neue Virus zu schützen. Auch in Bezug auf die neue Virus-Variante aus England warnte Reinhardt vor Panik und betonte: „Wir sollten ruhig und sachlich damit umgehen.“ Mutationen seien bei Viren nicht ungewöhnlich.

Sogar der Berliner Virologe Prof. Drosten sagte: „Das Virus wird sich immer gleichmäßiger verteilen. Wir werden in eine Situation kommen, wo man besser pauschal reguliert.“

Selbst Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, warnt: „Wir müssen aufhören, auf die Zahl der Neuinfektionen zu starten, wie das Kaninchen auf die Schlange, denn das führt zu falschem Alarmismus“ sagte er. Durch die ständige Überdramatisierung und den falschen Alarmismus entstünde Angst und ein Pandemie-Erschöpfungszustand bei der Bevölkerung.
Zudem zeigen wissenschaftliche Daten, dass die Bewertung der Neuinfektionszahlen falsch ist (nachzulesen im „Ärzteblatt“). Paradoxerweise argumentiert die Politik aber genau mit diesen rasant ansteigenden, aber falsch bewerteten Covid 19-Neuinfektionen die Maßnahmen eines neuen Lockdowns.  
Für Virologen und Epidemiologen ist entscheidend: Wie krankmachend ist die Infektion mit Covid-19 ? Allgemein ist das Risiko, schwer daran zu erkranken oder sogar zu sterben, mittlerweile relativ gering. Trotzdem wird momentan nur nach den Zahlen aller positiven Fälle gehandelt- ohne Unterschied zwischen Infizierten und tatsächlich Kranken- was falsch ist, weil man nicht weiß, wieviele an Corona erkrankte Menschen auch Symptome haben.  Wichtig wäre aber, die Anzahl der Schwerkranken zu kennen und im Falle des Anstiegs dieser Zahl, entsprechend zu handeln.

Auf dieses Problem weist auch Dr. Andreas Sönnichsen der Medizinischen Universität Wien hin: „Das Coronavirus ist nicht so gefährlich wie anfangs angenommen und wir wissen nun besser, wie Patienten behandelt werden müssen, um schwere Verläufe und Todesfälle zu verhindern. Ähnlich wie bei Grippe, Lungenentzündungen und vielen anderen Erkrankungen, deren Existenz wir einfach hinnehmen und die auch Todesopfer fordern, müssen wir anfangen zu akzeptieren, dass es nun auch noch COVID-19 gibt und dass Menschen daran sterben können. Natürlich muss es wie bei allen Erkrankungen unser Ziel sein, Todesfälle zu verhindern, aber die derzeitige Strategie kostet uns als Bevölkerung mehr gesunde Lebensjahre, als COVID-Tote gerettet werden.“ 

„Zur Hysterie in Bezug auf das Corona-Virus besteht aus wissenschaftlicher Sicht kein Anlass, weder für infizierte noch für noch nicht-infizierte Personen“, sagt Jochen Maas, der Vizepräsident des Frankfurter „House of Pharma & Healthcare“, einer gemeinsamen Initiative des Landes Hessen, von Hochschulen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft.